Schweiss läuft am vergangenen Sonntag nicht nur den getarnten Waffenläufern und den atmungsaktiv gekleideten Läufern und Nordic Walkern über den Rücken – auch das Publikum legt sich ins Zeug. So ruhig und gelassen die Stimmung noch vor dem Startschuss scheint, kurz vor dem Ziel schaltete so manch ein Läufer noch einen Extragang herauf. Zuschauer, Angehörige und Fans belegen den Zieleinlauf und feuern jeden der 370 Läufer nochmals kräftig zum Endspurt an.
Die passionierte Waffenläufer-Gemeinschaft trifft dieses Jahr am Start auf zwei Kompanien. Das Kader und die Soldaten aus der Führungsunterstützungsschule 63 mit Hauptsitz in Bülach befinden sich in der Verlegungsphase und sind in Wiesen untergebracht. Das zweite Team setzt sich zusammen aus der Flugplatzsicherungs-Kompanie der Militärpolizeischule in Sion – die einzige der Schweizer Armee. Sie tragen, wie alle männlichen Waffenläufer, 6.2 kg mit Waffe auf dem Rücken. Der Waffenlauf ist jedoch längst keine reine Männersache mehr – sieben Waffenläuferinnen kämpften sich mit 5 kg auf dem Rücken ins Ziel.
Auf der originalen 14 km Strecke von Scharans über Pratval, Paspels, Tomils, Almens lässt man sich auch gerne mal ablenken. Neben den Burgen und Trockenmauern, den Apfelbäumen, dem Canovasee und der klaren Aussicht auf den Piz Beverin, begegnet einem auch hie und da eine Künstler-Skulptur oder ein Hoftier abseits der Strasse.
Waffenläufer Serge Welna aus Bonau erreicht mit der Tagesbestzeit 1:03:33 das Ziel. Mit 1:04:32 läuft Marcel Neurauter aus Domat/Ems die Bestzeit auf der 14 km Strecke in der Kategorie Running. Auf den ersten Platz in der Kategorie Volksläuferinnen 7.3 km läuft Erika Kälin aus Einsiedeln. Mit ihrer Sehbehinderung nimmt sie die besondere Stimmung während dem Lauf mit hören und riechen wahr und erinnert sich an den Duft von Tannenhart, Holzspäne, Flieder und Blüten auf der Strecke.
Das Team der Stiftung Scalottas sorgt von der Morgenverstärkung, den feinen Mittagsgerichten vom Grill über süsse Variationen, Hausgemachtem und Glace bis hin zum Apéro für die Festwirtschaft. Erstmals für Unterhaltung im Zelt sorgt die Ländlerkapelle GrischArt mit urchiger und rassiger Musik im Rucksack. Das Konzert der Musikgesellschaft Innerdomleschg für die Gäste im Festzelt zählt hingegen schon zur Scalottas-Chilbi-Tradition.
Die Kinder bewegen sich geschminkt und ungeschminkt auf dem Chilbi-Areal im Wilden-Westen-Parcours mit Fokus Geschicklichkeit und Koordination. Sie werfen Lasso und Hut, packen den Sattel, rennen durch die Prärie und lassen Ballone steigen. So richtig Adrenalin setzt bei den Mamis, Papis und Grosseltern ein, wenn die Kategorien Piccolo und Mini an den Lauf-Start gehen – anfeuern, mitrennen, fotografieren.
Die aktuellen Ranglisten zum Running, Waffenlauf und Walking/Nordic Walking sind auf www.domleschger-lauf.org aufgeführt.
Das OK Domleschger-Lauf und die Stiftung Scalottas dankt allen herzlich, die mit der Teilnahme am Lauf und an der Chilbi, Bewohnerinnen und Bewohner der Stiftung Scalottas unterstützt haben. Der nächste Domleschger-Lauf findet am 5. Mai 2019 statt.
